In Gambella, ganz im Westen Äthiopiens gelegen, wurden 2 Klassenräume als Start für eine neue Schule gebaut. Die neue Schule ersetzt eine baufällig gewordene ältere Schule am Standort. Das Projekt wird wesentlich von der Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help gefördert.
Anfang Oktober konnte die Enweihung gefeiert und der Schulbetrieb aufgenommen werden - sehr zur Freude der Begünstigten.
Gambella liegt in einer strukturschwachen Region im äußersten Weste Äthiopiens. Die bisherige Schule genießt einen guten Ruf bei Eltern und den örtlichen Behörden. Allerdings lässt der Zustand der Bausubstanz keinen langfristigen Betrieb zu. Aus diesem Grund hat die Schulbehörde dringend einen Neubau nahegelegt. Die ersten beiden Klassenräume bilden den Grundstock für die neue Schule. Im Endausbau werden 10 Räume benötigt.
Die Dassanech sind ein indigene Volksgruppe im äußersten Südwesten Äthiopiens. Sie bewohnen das Gebiet auf beiden Seiten der Grenze zu Kenia.
Die Bevölkerung lebt halbnomadisch von Viehzucht und etwas Ackerbau. Das Lebensstandard ist äußert niedrig. Frühverheiratung und Genitalverstümmelung von Mädchen sind gängige Praxis. Schulbildung ist so gut wie nicht gegeben.
Um den Besuch staatlicher Schulen in der nächstgelegenen Stadt Omorate zu ermöglichen, unterstützt die Wolfmar'sche Kinderhilfe-Stiftung zusammen mit anderen Partnern den Bau eines Internats für 200 Kinder. Dadurch haben diese Kinder die Möglichkeit, während der Woche die dortigen Schulen zu besuchen. Für viele der Kinder ist es die erste und einzige Gelegenheit für elementare Schulbildung.
In der Stadt Kofele, ca. 300 km südlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba freuen sich 200 Kinder auf die Einschulung in eine neue Vorschule. Im September 2023 wurde der Unterricht aufgenommen.
Kofele liegt in einer stark muslimisch geprägten Region Äthiopiens. Die Schule wird im Umfeld einer christlichen Kirche errichtet. Das Bildungsangebot richtet sich an bedürftige Kinder, die ansonsten keine Chance auf eine Vorschule haben - egal aus welchem religiösen oder ethnischen Hintergrund. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass Projekte dieser Art Spannungen zwischen religiösen Gruppen abbauen können.
Die neue Vorschule hat vier Klassenzimmer und eröffnet 200 Kindern jedes Jahr die Chance, diese für ihre Entwicklung so wichtige Erfahrung zu machen. Ohne Bildung ist es schwer, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und viele Familien können sich die Vorschule nicht leisten oder legen keine Priorität auf die Ausbildung ihrer Kinder. Lernen statt Ziegen hüten - für viele der Kinder wird diese Vorschule der Start in eine bessere Zukunft sein.
Im Februar 2023 wurde die neue Schule im Beisein von Repräsentanten der Schulbehörde und Administration eingeweiht. Im September hat sie dann den regulären Betrieb aufgenommen.
In der Schule in Aroyo werden regelmäßig neue Uniformen für die Schüler benötigt. Statt sie extern zu beschaffen, können jetzt Frauen aus dem Dorf die Uniformen schneidern und sich damit Einkommen erwirtschaften.
Das Projekt zielt auf die Förderung von Frauen am schon etablierten Projektstandort Aroyo. Dort besteht eine Vor- und Grundschule mit insgesamt sechs Klassenzimmern. Derzeit werden Kinder in zehn Jahrgangsstufen unterrichtet.
Nach landesüblicher Gewohnheit tragen die Schüler dieser Schule Schuluniformen, die bisher in fertigem Zustand extern beschafft werden.
Diese Uniformen werden jetzt durch Frauen, die als Näherinnen ausgebildet wurden, gefertigt. Als Ergebnis werden langfristig nicht nur Schuluniformen zu günstigeren Kosten gefertigt. Darüber hinaus werden Frauen befähigt, zur Versorgung der eigenen Familie beizutragen. Es handelt sich insofern um einen Ansatz von „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Die immer wieder nachgefragten Schuluniformen (auch für eine weitere Schule in Raja) werden den Frauen eine Grundauslastung bieten. Zusätzlich können sie externe Nähaufträge annehmen. Am Anfang ist eine Investition in die Ausbildung dieser Frauen notwendig. Sie werden in einem dreimonatigen Kurs geschult. Im vierten Monat der Ausbildung werden die Frauen produktiv arbeiten. Dieser Monat ist als Abschluss der Ausbildung zu sehen. Mit der Produktivleistung dieses Monats leisten die Frauen einen Beitrag zu den Investitionskosten der Nähmaschinen, die ihnen danach überlassen werden. Das Projekt hat eine Volumen von 12.000 EUR und wurde, trotz einiger Verzögerungen durch Covid-19, im Juli 2020 abgeschlossen.